Geschrieben von Praktikant Eric
 - Uit in Enschede

Crashkurs: Niederländische Aussprache

Mit diesen 7 Regeln bist du perfekt vorbereitet für deinen nächsten Ausflug ins Nachbarland!

Jeder kennt‘s: Man ist in einem anderen Land und sucht in den unbekannten Straßen nach einem Laden, Museum oder einem tollen Restaurant. Vielleicht kennst du sogar den Namen der Straße, in die du musst. Google Maps hilft dir gerade irgendwie nicht mehr so richtig weiter oder dein Handy ist fast leer... du entscheidest dich, es mal auf die altmodische Weise auszuprobieren: Du fragst einheimische Passanten, ob sie wissen wo dein Ziel liegt und nennst ihnen sogar die Straße, aber irgendwie klappt das alles nicht so ganz... Vermutlich nicht zuletzt auch wegen deiner Aussprache. Du denkst dir nur „Ach wenn ich doch zumindest ein bisschen Niederländisch könnte…“.

Keine Sorge, nach dem Lesen und Lernen dieser 7 Regeln wirst du zwar kein perfektes Niederländisch sprechen können, aber zumindest die Aussprache wird dir definitiv leichter fallen!

Ein Pärchen, das auf eine Karte schaut. Im Hintergrund sieht man Enschede. - Uit in Enschede

Regel 1: oe ist u

In vielen niederländischen Worten taucht die Kombination oe auf, die allerdings – auch wenn es vielleicht nahe liegt - so gar nichts mit dem deutschen ö zu tun hat. Stattdessen wird oe zu einem einfachen u.

Ein gutes Beispiel ist hier das Wort moeder (dt. Mutter), genau wie im Deutschen wird das Wort mit einem u ausgesprochen anstelle des oe. Sprachgerecht ausgeschrieben wäre dies wohl muder. Weitere Beispiele gefällig? Woensdag (dt. Mittwoch) wird wunsdag, doen wird dun und so weiter… Eigentlich ganz einfach oder?

Regel 2: ou ist au

Wie bei der vorherigen Regel auch, macht hier wieder das o in Verbindung mit einem anderen Vokal einen sprachlichen Unterschied aus, in diesem Fall die Kombination mit dem u. Zusammen wird das ou als au ausgesprochen.

Ein Beispiel dafür ist koud, (dt. kalt), das ausgesprochen wird wie kaud.

Aber Achtung: Im Niederländischen wird au ebenfalls als au ausgesprochen. Es gibt also so gesehen zwei Schreibweisen für eine ähnlich klingende Aussprache, das kann anfangs verwirrend sein, aber man gewöhnt sich schnell daran.

Regel 3: eu ist ö

Natürlich gibt es aber auch im Niederländischen etwas vergleichbares zum deutschen ö, nämlich die Kombination eu.

Ein Beispiel dafür ist das niederländische Wort für Küche, nämlich keuken, oder anders geschrieben dann köken.

Regel 4: ui ist eui

Der wohl am schwierigsten auszusprechende Laut ist für uns Deutsche das ui. Man muss die beiden Buchstaben in Abfolge sehr ungewohnt betonen, was vielen Anfängern Probleme bereitet. Grundsätzlich kann man sagen, dass das ui ausgesprochen wird wie das eui im Wort Feuilliton, also ein wenig wie im Französischen.

Ein Beispiel dafür ist das Wort huis, welches dem Deutschen Haus sehr ähnelt, aber dennoch anders ausgesprochen wird.

Regel 5: ij ist ei

Auch die Abfolge von i und j als ij ist charakteristisch für die niederländische Sprache. Der Doppellaut klingt wie die niederländische Variante des deutschen langgezogenen ei, aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn den ei-Laut gibt es im Niederländischen auch!

Ein passendes Beispiel ist der Name der Region, in der Enschede liegt: Overijssel.

Regel 6: Das u

Ik kan de huur niet betalen…

Falls du diesen Satz mal benutzen musst, weil du dein Portemonnee vergessen hast und die Mietfahrräder nicht bezahlen kannst, wirst Du merken, wie wichtig die richtige Aussprache des u's im niederländischen ist.

Uu klingt nämlich nach einem ü, im Gegensatz zum oe, das, wie bereits beschrieben, dem deutschen u sehr nahe kommt. Bei einer Verwechslung der beiden Aussprachen könnte die Bedeutung des Satzes, wie im angegebenen Beispiel, doch sehr schnell in eine ungewollte Richtung verändern kann…

Regel 7: Das charakteristische g

Als letzten und wohl bekanntesten Unterschied unserer kleinen Liste widmen wir uns dem g. Das harte g ist wahrscheinlich den meisten sehr bekannt und wird am Ehesten mit der niederländischen Sprache in Verbindung gebracht. Dabei muss man eigentlich sagen, keine Angst vorm g! Es mag sich zwar hart anhören, hat aber kaum Einfluss auf die Sprache und man gewöhnt sich sehr schnell daran.

Ein Beispiel dafür ist das Lieblingswort der Holländer: gezellig! Zum deutschen gesellig, das wir komischerweise kaum benutzen, unterscheidet sich nur das g, denn das z wird wie das s im deutschen ausgesprochen, aber dazu vielleicht mal mehr in einem möglichen Teil 2. Zurück zum g, es wird wie ein deutsches ch ausgesprochen. Die Härte kann man so variieren, wie es sich für einen selbst am besten anfühlt.

Denn, witzig dabei ist, dass der bekannte harte g-Klang gar nicht so hart sein muss! In den Niederlanden gibt es öfter mal Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden. Und das sticht gerade beim g sehr deutlich hervor, denn während die Menschen im Norden das g sehr hart aussprechen, betonen die Bewohner des Südens dieses doch eher sachter und weicher.

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Eric
Praktikant